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Schutzgebiete in den Ennstaler Alpen

Das Herzstück der Ennstaler Alpen bildet das Gesäuse mit den Gesäusebergen. Dieses Gebiet steht mehrfach unter Schutz als Natura 2000-Gebiet, Nationalpark und Naturschutzgebiet. Hier liegen auch die Haindlkarhütte und die Hesshütte.

Von Monika Lazowski (AN 3/2020)


Großer Buchstein | © AVA/Harald Herzog

Die Ennstaler Alpen werden im Süden von der Mur (von Leoben bis St. Michael in der Obersteiermark), Liesing und Palten, im Westen von der Linie Liezen–Pyhrnpass-Windischgarsten, im Norden vom Hengstpass und dem Laussabach und im Osten von der Enns (von Altenmarkt bei Sankt Gallen bis Hieflau), dem Erzbach und dem Vordernbergerbach begrenzt. Zu den Ennstaler Alpen gehören die Gebirgsgruppen Haller Mauern, Gesäuse- berge und Eisenerzer Alpen.

In den Ennstaler Alpen liegen sechs Natura 2000-Gebiete. Das Natura 2000–Gebiet „Ennstaler Alpen/Gesäuse“ (Vogelschutzgebiet und auch Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) beinhaltet eine große Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen, die sich beginnend von
der freien Wildwasserstrecke der Enns bis in die alpine Stufe von Hochtor- und Buchsteingruppe erstrecken. Der Name Gesäuse kommt vom Sausen und Brausen der Enns zwischen den Kalkfelswänden der Gesäuseberge. Zwischen dem Gesäuseeingang und dem Gstatterboden finden sich zahlreiche Schotterbänke und Flussinseln. Unter Zinödl und Ennsmauer fließt die Enns in einer Felsschlucht. Im Natura 2000–Gebiet „Ennstaler
Alpen/Gesäuse“ kommt u.a. der Alpenbock vor, ein prächtiger bis zu 4 cm großer, blauer Käfer mit schwarzen Flecken vor. Alte Buchen bilden seinen Lebensraum. Das Natura 2000-Gebiet „Pürgschachen-Moos und ennsnahe Bereiche zwischen Selzthal und dem Gesäuseeingang“ ist sowohl Vogelschutzgebiet als auch FFH-Gebiet. Im Ennstal befanden sich früher viele Talmoore. Die meisten sind leider durch Entwässerung, Torfstich und Aufforstung nur noch als verkümmerte Reste vorhanden. Einzig das Pürgschachen Moor ist als Latschenhochmoor unzerstört erhalten geblieben. Dieses Moor ist auch Feuchtgebiet
nach Ramsar-Konvention. Hochmoore werden vom Niederschlagswasser gespeist, typisch
für sie sind Torfmoose und der Sonnentau. In diesem Natura 2000–Gebiet finden sich auch weitere Moortypen, die mit Feuchtwiesen, Auwäldern und Altarmen verzahnt sind. Diese Lebensräume bieten vielen Vogelarten, u.a. Rohrweihe, Eisvogel, Weißsterniges Blaukehlchen, Neuntöter und Wachtelkönig, ideale Lebensbedingungen.

Vier weitere Natura 2000–Gebiete sind „Teile der Eisenerzer Alpen“ (FFH), die „Schluchtwälder der Steyr- und Ennstaler Voralpen“ (FFH), ein kleiner Teil des Europaschutzgebietes „Nationalpark OÖ. Kalkalpen und Umgebung“ (VS und FFH) sowie „Mösl im Ebenthal“ (FFH) in Rosenau am Hengstpass.


Enns im Gesäuse und die Gesäuseberge | © AVA/Harald Herzog

Nationalpark
Der Nationalpark Gesäuse wurde im Jahr 2002 gegründet. Das Gebiet ist reich an verschiedenen Lebensräumen und dadurch auch an Pflanzen- und Tierarten, von denen viele Endemiten sind. Die natürlichen Prozesse sollen im Nationalpark von Menschen unbeeinflusst ablaufen. Der Nationalpark kann individuell besucht oder im Rahmen von geführten Touren mit den Rangers des Nationalparks erlebt werden. Für Wanderer, Kletterer, Wassersportler und Skibergsteiger bietet der Nationalpark einzigartige Naturerlebnisse, wobei man als Besucher auf die tierischen und pflanzlichen Bewohner und ihre Lebensräume unbedingt achtgeben muss. Aus diesem Grund sind das Wandern, Klettern, Radfahren, Skibergsteigen, der Aufenthalt am Wasser und Baden, nur auf ausgewiesenen Wegen/Routen/Strecken erlaubt. Zusätzlich sollte man bei allen diesen Tätigkeiten auch die Tages-/Jahreszeit berücksichtigen, um die Tiere z. B. in der Dämmerung oder in der Brutzeit nicht zu stören. Das Campen, Zelten
und Biwakieren sind verboten.

Im Norden werden die Ennstaler Alpen randlich von einem zweiten Nationalpark gestreift, dem Nationalpark Kalkalpen.

Naturschutzgebiete
Das Naturschutzgebiet „Gesäuse und anschließendes Ennstal“ ist mit 14.417 ha das größte und älteste NSG (1958) in den Ennstaler Alpen. Es umfasst die Enns östlich von Admont, das Gesäuse und die Gesäuseberge. Weitere Naturschutzgebiete sind die „Grieshoflacke“, ein Altarm der Enns zwischen Hall und Admont, der „Ennsauwald Klausner“, ein kleinflächiger Auwaldrest zwischen den Gemeinden Selzthal und Admont, der „Wegscheider Teich“ in Weißenbach an der Enns, das NSG „Eisenerzer Reichenstein-Krumpensee“ südlich von Eisenerz und das NSG „Teilbereich des Häuselbergs“ in der Stadtgemeinde Leoben. In
Oberösterreich befinden sich das „Edlbacher Moor“, ein teilentwässertes und überwiegend
abgetorftes Hochmoor, „Mösl im Ebenthal“, die Restfläche einer Moorlandschaft, sowie zwei größere Naturschutzgebiete „Haller Mauern - Totes Gebirge“ und „Bosruck - Totes Gebirge“ als Hochgebirgslebensräume und Bergwaldgebiete. In den oberösterreichischen Ennstaler Alpen gibt es zusätzlich zahlreiche Naturschutz-Ökoflächen.


Enns im Gesäuse | © Werner Lazowski

Naturdenkmäler und geschützte Höhlen
Zu den Naturdenkmälern in den Ennstaler Alpen zählen die Kataraktstrecke der Enns (Gesäuseeingang), die im Jahr 1988 zum Naturdenkmal erklärt wurde. Vor der
Unterschutzstellung war der Gesäuseeingang durch mehrere Kraftwerksprojekte gefährdet. Nur der etwa 8 km lange Abschnitt der Enns vom Gesäuseeingang bis zum Gstatterboden ist bis heute weitestgehend unverbaut und energetisch ungenutzt geblieben. Weitere Naturdenkmäler sind u. a. die westlich von St. Gallen gelegene Spitzenbachklamm, aufgrund einiger Hundert Falterarten auch „Tal der Schmetterlinge“ genannt, dann die Dr.
Vogelgesangklamm mit fast senkrechten 150 m hohen Wänden sowie der Mühlbach. Zu den geschützten Höhlen in den Ennstaler Alpen zählen die Odlsteinhöhle südlich von Johnsbach sowie die Jahrlingmauerhöhle und die Bärenhöhle im Hartelsgraben.

Landschaftsschutzgebiete und Naturpark
Im Gebiet liegen vier Landschaftsschutzgebiete. Das LSG „Ennstaler und Eisenerzer Alpen“ ist flächenmäßig am größten und umgibt den Nationalpark Gesäuse. Südlich davon liegt das LSG „Reiting - Eisenerzer Reichenstein“, an der Grenze zu den Rottenmanner und Seckauer Tauern das LSG „Palten- und Liesingtal“ und zwischen Ardning und Liezen das LSG „Ennstal
von Ardning bis Pruggern“. Auch der Natur- und Geopark „Steirische Eisenwurzen“ erstreckt sich im nördlichen Bereich der Ennstaler Alpen.

Im nächsten Heft: Schutzgebiete in den Rottenmanner und Wölzer Tauern

Quellen:
gis.stmk.gv.at
www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/74838061/DE
www.natura2000.steiermark.at/cms/ziel/138742638/DE
www.eisenwurzen.com/mein-natur-undgeopark/spitzenbachklamm
www.doris.at/themen/umwelt/natur.aspx
www.nationalpark.co.at

Klaff H., 2014: Landschaft im Wandel- Das Naturdenkmal im Gesäuseeingang, in „Das Nationalpark Gesäuse Magazin“, Sommer ´14

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