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Bergsteigerdörfer (Teil1)
Kleine und feine Orte in den Alpen

Wie kann Bergsport die Alpenregionen in ihrem Bestreben, sich nachhaltig zu entwickeln, unterstützen? Mit dem Konzept der Bergsteigerdörfer arbeiten Partner aus Lokalpolitik, Tourismus, Gastronomie und Handel gemeinsam mit den Alpenvereinen daran, dieses Zusammenspiel zu nutzen, für die Ausgestaltung eines respektvollen Tourismus, für eine zukunftsorientierte Gemeindegestaltung, für Landschafts- und Naturschutz.


Von Marion Hetzenauer (AN 3/2020)


Kartitsch im Tiroler Gailtal liegt idyllisch eingebettet zwischen den Gailtaler Alpen und dem Karnischen Kamm. Rundherum prägt im Sommer die traditionelle Landwirtschaft das Bild. © Anton Goller

Bergsteiger sind all jene, die „um der Berge willen in die Berge“ gehen – so die Definition aus dem Alpenvereinshandbuch aus dem Jahr 1925, die von Extrembergsteigern bis Genusswanderern viele Typen der Bergbesucher einschließt. Schon früh trugen sie dazu bei, dass Alpenvereinssektionen in abgelegenen Bergregionen Schutzhütten bauten und Wege und Steige anlegten. Im Idealfall wurden für die ansässige Bevölkerung auch Möglichkeiten für ein zusätzliches Einkommen geschaffen, z.B. indem die Menschen als Bergführer tätig waren, Unterkünfte vermieteten oder für die Verpflegung der bergbegeisterten Gäste sorgten. Man könnte diese Dynamik als einen frühen Impuls für die regionale Entwicklung mancher Alpenregionen bezeichnen.


Von den Anfängen des Bergsteigens bis zur Ernennung als Bergsteigerdorf wird die Entwicklung der Bergsteigerdörfer in der Buchreihe „Alpingeschichte kurz und bündig“ vorgestellt. Die Neuauflagen der Reihe sind im Alpenvereinsshop erhältlich.

Manchmal kann weniger mehr sein
Der Tourismus sollte vielerorts eine dominierende Rolle spielen, was die Landschaft und Gesellschaft unwiederbringlich veränderte. Manche Veränderungen waren aus der heutigen Sicht nicht immer zum besseren, vor allem dort, wo wertvolle Naturlandschaft durch großtechnische Erschließungen zerstört wurde, Hotelkomplexe über Jahrhunderte gepflegte Kulturlandschaft verdrängt haben, oder wo Wissen, Tradition und kulturelles Gut durch den gesellschaftlichen Wandel verloren gegangen ist. Doch nicht überall ist dieses Szenario eingetreten: Manche Orte haben ihre intakte Landschaft weitestgehend behalten – sei es, weil sie zu abgelegen waren, um vom Tourismusboom zu profitieren, sei es, weil sie bereits früh einen anderen Weg gegangen sind. Mit einer naturnahen Ausrichtung in der Landwirtschaft, einer authentischen Dorfkultur, gastfreundlichen Betrieben u.v.m. haben sie sich erhalten, was sich viele Bergsteiger gepaart mit anspruchsvollen Tourenmöglichkeiten wünschen. Kein Wunder, dass sich genau dort auch Schutzgebiete, wie Naturparks, Biosphärenparks oder Nationalparks, etabliert haben.

Wertschöpfung durch Wertschätzung – die Umsetzung einer ambitionierten Idee
Die Frage, die sich der Alpenverein stellte, war: Wie kann es gelingen, diesen Orten Wertschätzung für ihre großen Natur- und Kulturschätze entgegenzubringen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Menschen dort auch leben können, die Familien dortbleiben und in den nächsten Jahrzehnten die Zukunft dieser Orte gewährleistet wird? So war die Idee zur Initiative Bergsteigerdörfer geboren, die „kleine und feine Orte zum Genießen und Verweilen“ mit jenen Gästen zusammenbringen soll, die genau nach dem Angebot suchen, das man dort vorfindet: die Mitglieder des Alpenvereins. 2008 startete der Österreichischen Alpenverein die Initiative, die 2016 über die Grenzen unseres Alpenstaats hinausgetragen wurde. Über die jeweiligen Alpenvereine gibt es nun Bergsteigerdörfer in Deutschland, Südtirol, Italien und Slowenien. Inzwischen sind 29 Orte mit dem Label Bergsteigerdörfer ausgezeichnet, wofür sie einer Prüfung anhand eines Kriteriensets standhalten mussten, das Landschaftsqualität, Alpinkompetenz, Mobilitätsqualität, Ortsbildqualität, Tourismusqualität und Kooperationsqualität genau betrachtet. So muss neben anderen Voraussetzungen der alpine Landschaftscharakter gegeben sein, wie auch eine intakte Natur- und Kulturlandschaft, die möglichst vor technischen Erschließungen verschont geblieben ist, und es muss eine funktionierende touristische Infrastruktur (Gasthäuser, Unterkünfte, Wegenetz, Nahversorgung, öffentliches Mobilitätsangebot etc.) vorhanden sein. Über das Netzwerk der Bergsteigerdörfer ist es den Mitgliedern auch möglich, sich über ähnliche Herausforderungen und Lösungsansätze auszutauschen, oder gemeinsame Forderungen an die Politik zu stellen.


Orte und Regionen wurden bisher als Bergsteigerdörfer ausgezeichnet, seit einigen Jahren nun nicht mehr nur in Österreich. So gibt es sie nun in vier Alpenländern.

Umweltfreundliche Angebote – umweltverantwortliche Besucher
In Zeiten von Klimakrise und Flugscham wird auch der Urlaub in den Bergen am einen oder anderen moralischen oder klimafreundlichen Maß geprüft. Wohlüberlegte Konzepte und Ansätze, wie sie in den Bergsteigerdörfern umgesetzt werden, haben nicht nur den Fun-Faktor für umweltbewusste Gäste, sondern auch Naturschutz und die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung im Blick. Wenn viele Akteure – lokale Initiativen, engagierte Alpenbewohner und sensibilisierte Alpenbesucher – kleine Maßnahmen anwenden, eröffnen sich Wege in eine wünschenswerte Zukunft. Als Alpenvereine und Träger der Initiative Bergsteigerdörfer hoffen wir, so zu einem guten Leben in den Alpen beitragen zu können. www.bergsteigerdoerfer.org

Partner der Bergsteigerdörfer
- Österreichischer Alpenverein (ÖAV)
- Deutscher Alpenverein (DAV)
- Alpenverein Südtirol (AVS)
- Planinska Zveza Slovenje (PZS)
- Club Alpino Italiano (CAI)

Die Kriterien der Bergsteigerdörfer im Überblick
Landschaftsqualität: reizvolle Kultur- und Naturlandschaft mit gebirgigem Charakter, Schutzgebiete, Zurückhaltung bei technischen Erschließungen im Alpenraum, keine Anbindungen an intensivtouristische Wintersportanlagen, keine Einrichtungen zur Energiegewinnung in überörtlicher Dimension, keine Lage an Hochleistungsverkehrswegen

Alpinkompetenz: kompetente örtliche Alpinberatung; ausgebautes und gepflegtes
Wegenetz

Mobilitätsqualität: Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und bergsteigertaugliches
Mobilitätsangebot vor Ort

Ortsbildqualität: dörflicher Charakter, unter 2.500 Einwohner, kleine Betriebsgrößen, keine Parahotellerie

Tourismusqualität: Beherbergungsbetriebe in mehreren Kategorien sind vorhanden, Schutzhütten ergänzen das Beherbergungsangebot; Einrichtungen wie Gasthaus oder Nahversorger vorhanden

Kooperationsqualität: Gemeinde, Tourismusverantwortliche, Schutzgebietsbetreuungen, Alpenvereinssektionen und Partnerbetriebe arbeiten gemeinsam auf das Ziel einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung hin

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